Geschichte
Auf diesen Seiten erhalten Sie einen geschichtlichen Überblick über das Rathaus, die „Kernpunkte“ aus der Bad Hindelanger Geschichte und bekannten Persönlichkeiten aus dem Ostrachtal.
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Das Rathaus in Bad Hindelang
Im Zentrum Bad Hindelangs finden Sie in der Marktstraße 9 das heutige Rathaus. Entstanden ist es ursprünglich als Fürstbischöfliches Schloss. Errichtet wurde es vom ersten Kurgast im Gemeindegebiet Sigismund Franz, einem österreichischen Erzherzog (1646-1665), der am Ostrachtal und seinen dazugehörigen Jagdgründen großen Gefallen gefunden hatte. Fertigstellung des Jagdschlosses war 1660.
Nach dem Tod des Fürstbischofs blieb das Jagdschloss im Fürstbischöflichen Besitz von Augsburg. Es stand künftig jedem Bischof in der Nachfolgezeit zur Verfügung.Fürstbischof Klemens Wenzeslaus, Prinz von Sachsen und Polen, verbrachte seit 1798 bis zu seinem Tod 1812 jährlich mehrere Wochen in Hindelang zur Jagd.
Am 08.12.1799 wurde im Schloss ein Militär-Hospital eingerichtet. Es diente hauptsächlich der Unterbringung und Pflege der kranken und verwundeten Franzosen im Feldzug Napoleons gegen Österreich.
1803, nach der Säkularisation, fiel das Schloss zunächst in Staatsbesitz, später (1827) dann in private Hände (als „Gasthof zum Hasen“), bevor es 1922 die Marktgemeinde Hindelang erwarb.1923 erfolgte der Umbau als Rathaus. Im Erdgeschoss entstand die "Ratskeller"-Gaststätte, die von 1924 bis 1963 betrieben wurde. Auf der Ostseite des Rathauses erfolgte der Turmanbau mit seperatem Treppenaufgang für die Schulräume im 2. Stock (heute großer Sitzungssaal).
Seit 1964 wird das Rathaus allein von der Marktgemeinde Hindelang genutzt.
1991 eröffnete der Heimatdienst Hindelang mit einer Ausstellung seine Räume im 3. Stock des Rathauses.
Im ersten Stock ist heute die ehemalige Schlosskapelle (mittlerweile Trauzimmer für Eheschließungen) sehenswert. Darin befindet sich ein Stuckzierwappen des Fürstbischofs von Freyberg und ein wertvoller, grünglasierter Rokokokachelofen aus dem ehemaligen Salzfaktorhaus. -
Geschichtliche Kernpunkte Bad Hindelangs
Die Chronik „Geschichtlicher Kernpunkte Bad Hindelangs"
Jahr Geschehnisse 1000 Der Name des Ortes Hindelang geht auf den germanischen Kurznamen "Hudo" zurück. Die Burg der Nachfahren, die Edlen von Hundelanc oder auch Hundilac, stand im heutigen Ortsteil Groß 1170 wurde der Name "Hundilang" erstmals in Urkunden erwähnt 1380 erwarben die Herren von Heimenhofen Burg und Besitz der Hundilangs 1435 wird Hindelang selbständige Pfarrei 1540 wurde unter Graf Hugo von Montfort die Jochstraße vom Gaichtpaß bis nach Immenstadt ausgebaut 1564 trennten sich die Montfort von ihren Gebieten rechts der Iller. Diese wurden in ihrer Gesamtheit der bischöflichen Pflege Rettenbergs einverleibt. 1635 forderte die Pest 1000 Tote, das war die Hälfte der damaligen Bewohner. 1660 erbaute der Fürstbischof von Augsburg, Erzherzog Sigismund von Österreich, ein Jagdschloss in Hindelang, das heutige Rathaus. -
Wirtschaftliche Entwicklung
Die Chronik der „Wirtschaftlichen Entwicklung Bad Hindelangs"
Jahr Ereignis 1471 In Hinterstein, einem Ortsteil von Hindelang, wird mit dem Abbau von Eisenerz im Tagebau begonnen. Das Erz wurde mit Hilfe der aus den heimischen Wäldern gewonnenen Holzkohle geschmolzen. In den Hammerschmieden wurden 500 bis 1000 Hellebarden und Landsknechtspieße pro Jahr gefertigt und an das kaiserliche Heer geliefert. Ende 1700 befuhren täglich 60-80 Frachtwägen, beladen mit Salz den Jochpass. Die beförderte Salzmenge betrug jährlich 14.000 Faß, jeweils mit einem Gewicht von 5 Zentnern. 1803 fielen durch die Säkularisation alle bischöflichen Besitzungen an den Freistaat Bayern. Die Grenzziehung zu Österreich beendete die Bedeutung der Jochstraße als europäischen Handelsweg. 1869 begann der Alpinist Hermann Barth seine Erkundungen im Ostrachtal 1880 baute der Alpenverein das Prinz-Luitpold-Haus. In Hindelang schloss sich die Interessengemeinschaft "Das engere Vaterland" zusammen, ein Vorläufer des zwei Jahre später gegründeten Verkehrs- und Kurvereins 1890 weist die Statistik bereits 250 Gäste mit 3.500 Übernachtungen auf 1899 erfolgt der Neubau des Jochpasses 1905 erhielt Hindelang eine der ersten Bayerischen Kraftpostlinien, die eine Verbindung zum Sonthofer Bahnhof schaffte 1965 Prädikatisierung als heilklimatischer und Kneippkurort 1972 die hundert Jahre selbstständige Gemeinde Unterjoch wird wieder nach Hindelang eingemeindet 1978 Bau des Kurhauses in Hindelang 1993/94 Neubau der Doppel-Turnhalle in Hindelang 1995/96 Neubau des Kindergartens in Hindelang 1998/99 Verlegung der Wasserversorgung an den östlichen Ortsrand von Hinterstein 2000 Abschluss der Kanalisations-Arbeiten im Gemeindebereich 2002 Anerkennung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern als Kneippheilbad mit gleichzeitiger Änderung des Ortsnamens in "Bad Hindelang" 2010 Einführung von "Bad Hindelang PLUS" 2011 Zertifizierung zur Allergikerfreundlichen Gemeinde (ECARF)