Klimaschutz
Der Schutz von Umwelt und Klima in allen unseren Handlungsfeldern sind die größten Herausforderungen unserer Zeit. Deshalb gilt es, dass alle im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv und verantwortlich auf diese Ziele hinwirken. Nur dann werden wir in der Lage sein, unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Zukunft zu sichern.
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Kommunale Wäremplanung
Die „Wärme- oder Heizungswende“ steht im Fokus vieler Diskussionen. Die kommunale Wärmeplanung ist ein entscheidender Baustein bei der Verwirklichung dieses Vorhabens und ein bedeutender Schritt in Richtung bilanzielle Klimaneutralität und Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Sie ist somit auch ein wesentlichen Faktor zur Umsetzung der beschlossenen Klimaschutzziele in Bad Hindelang. Aus diese Grund hat die Marktgemeinde Bad Hindelang als eine der ersten Kommunen in Bayern einen Förderantrag für eine kommunale Wärmeplanung bereits im März 2023 gestellt und konnte den Auftrag im Dezember 2023 vergeben.
Die Marktgemeinde Bad Hindelang hat das Institut für Energietechnik (IfE) GmbH, an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden mit der Erarbeitung einer kommunalen Wärmeplanung im Rahmen der Kommunalrichtlinie beauftragt.
Hier finden Sie den nun vorliegenden Abschlussbericht zur kommunalen Wärmeplanung.
Nachfolgend ein Kurzbericht von der Marktgemeinderatssitzung am 15.01.2025
Die Endergebnisse der kommunale Wärmeplanung wurden am 15.01.2025 vom Institut für Energietechnik aus Amberg dem Marktgemeinderat vorgestellt Die kommunale Wärmeplanung wurde daraufhin einstimmig wie vorgestellt beschlossen.
Einteilung in voraussichtliche Wärmeversorgungsgebiete:
Eine Übersichtskarte mit Darstellung der Wärmeversorgungsgebiete im Gemeindegebiet für das Zieljahr 2040 wird mit voraussichtlicher Wärmeversorgungsart sobald verfügbar hier veröffentlicht.
Allgemeine Informationen und häufig gestellte Fragen und Antworten zur kommunalen Wärmeplanung
Finden Sie hier: https://www.stmwi.bayern.de/energie/energiewende/kommunale-waermeplanung-in-bayern/
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Projektträger für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ist die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH, Stresemannstr. 69 – 71, 10963 Berlin
Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Das Förderkennzeichen lautet 67K25636 für das Vorhaben „KSI: Kommunale Wärmeplanung für Bad Hindelang“
Der Link zum Projektträger lautet: www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinieWeitere Informationen findn Sie hier:
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Klimaschutzkonzept/ Klimaschutzziele für Bad Hindelang beschlossen
Auf Empfehlung vom eea- Energieteam erfolgte am 17. April 2024 folgender einstimmiger Beschluss im Marktgemeinderat Bad Hindelang
Auszug aus der öffentlichen Niederschrift:
Der Marktgemeinderat Bad Hindelang beschließt folgendes:
1. Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit und des Erhalts der Lebensqualität ist es notwendig, dass Bad Hindelang bis zum Jahre 2040 schrittweise bilanziell klimaneutral wird und zwar in allen Sektoren (kommunaler Betrieb, Haushalte, Wirtschaft und Verkehr). Grundlage dafür ist der Energienutzungsplan aus dem Jahr 2023.
Konkret sind folgende quantitative Ziele anzustreben:
Reduktion des Energieverbrauchs
- um 20% bis 2030 und
- um 42% bis 2040
Steigerung der regenerativen Energieerzeugung
- um 25% bis 2030 und
- um 50% bis zum Jahr 2040
Alle Prozent-Angaben beziehen sich auf das Basisjahr 2020, wie im Energienutzungsplan aus dem Jahre 2023 dargestellt.
2. Die Marktgemeinde nimmt Ihre Vorbildfunktion für den Klimaschutz wahr und wird Energieeinsparungen für alle kommunalen Einrichtungen nach und nach entsprechend umsetzen. Dazu werden insbesondere alle geeigneten kommunalen Gebäude auf den Dächern mit PV Anlagen versehen und nach Möglichkeit energetisch saniert. Aber auch alle anderen Arten der regenerativen Energieerzeugung (z.B. PV, Wind, Wasser, Erdwärme und Biomasse) werden soweit möglich genutzt. Dies gilt auch für die zunehmend an Bedeutung gewinnende Energiespeicherung.
3. Kommunale Investitionen in fossile Technologien sind nicht nachhaltig und sollten daher wo möglich unterbleiben.
4. Eine Beteiligung an Projekten der Energiegesellschaft Oberallgäu bleibt möglich und ist wünschenswert.
5. Die Bevölkerung wird stetig durch Öffentlichkeitsarbeit informiert und motiviert, im eigenen Bereich bei Energieerzeugung, -speicherung und -einsparung aktiv zu werden.
6. Zur Überprüfung der vereinbarten Zwischenziele wird
- jährlich im Marktgemeinderat berichtet, welche zielführenden Maßnahmen jeweils wieder umgesetzt wurden. Dazu dient auch das Managementtool aus dem eea Prozess. Im Bedarfsfall muss dann jeweils nachgesteuert werden.
der Energienutzungsplan inkl. Energiebilanz alle 3-5 Jahre durch ein geeignetes Institut aktualisiert.
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Energietag 2024 – Fachvorträge und Diskussion mit den Teilnehmern aus mehreren Kommunen
Nach erfolgreicher Durchführung eines Energietages in 2022, hatten die Gemeinden Bad Hindelang und Blaichach in Kooperation zu einer weiteren Durchführung am 12. Oktober 2024 eingeladen. Hierzu waren die Bürgermeister, Gemeinderäte, die Energieteams, das Bauamt sowie die Kämmerer und Energieversorger aus Bad Hindelang und Blaichach eingeladen. Auch die weiteren Bürgermeister und einige Mitarbeiter aus den Kommunen der Alpsee- Grünten Tourismus GmbH (Sonthofen, Immenstadt, Burgberg, Rettenberg) wurden dazu einladen.
Der Klimaschutzmanager Herbert Hanser hatte den Energietag2024 konzipiert und die Veranstaltung moderiert. Zu den zwei Themenblöcken Energieeinsparung und Energieerzeugung referierten insgesamt neun Referenten und diskutierten mit den zahlreichen Teilnehmern. Der stellvertretende Landrat Roman Haug begrüßte die Teilnehmer und informierte über den aktuellen Stand der Energiegesellschaft Oberallgäu.
Der Vortrag zur ganzheitlichen Betrachtung von Gebäuden (Lebenszyklusbetrachtung) zeigte sehr beeindruckend auf, dass es sich lohnt hohe Energiestandards zu Beginn eines Projekts festzulegen um danach die Betriebskosten möglichst gering halten zu können. Es wurden auch aktuelle Fördermöglichkeiten für den Neubau und die Sanierung zum Effizienzhaus vorgestellt und durch Förderungen der Landesbodenkreditanstalt für Gebäude im Gemeinschaftseigentum ergänzt.
Innovative Praxisbeispiele auch aus überregionalen Kommunen zum Thema Energieversorgung mit erneuerbaren Energien sowie soziale Aspekte aus dem Wohnungsbau wurden den Teilnehmern in den weiteren Fachvorträgen umfassend vorgestellt.
Ein weiterer Fachvortrag zu realistischen Potenzialen für den Einsatz von Wasserstoff rundete den Energietag 2024 ab. Zusammengefasst kann man erneut feststellen, dass die Verwendung von Wasserstoff im Allgäu zur Wärmeversorgung von Gebäuden so schnell keinen wesentlichen Beitrag leisten wird und neben den hohen Kosten noch einige weitere Aspekte wie z.B. der Transport gelöst werden müssen.
Der 1.Bürgermeister Christof Endreß von Blaichach lobte die Veranstaltung und ging nach seiner Aussage mit vielen neuen und wertvollen Erkenntnissen für die weitere Arbeit und für Projekte in der Gemeinde nach Hause. Auch viele weitere Teilnehmer freuen sich bereits auf eine erneute Wiederholung des Energietages.
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Kommunale Wärmeplanung für die Gemeinde Hindelang
Ein Planungsinstrument für eine zukunftsfähige Energieversorgung
Die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung ist nun gesetzlich gefordert. Städte und Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohner müssen eine kommunale Wärmeplanung bis 30.06.2028 abgeschlossen haben. Die bereits ermittelten Daten des erstellten Energienutzungsplans für Bad Hindelang können teilweise hierzu sehr gut verwendet und auf die Erkenntnisse aufgebaut werden. Ein wesentlicher zusätzlicher Nutzen ist die detaillierte Untersuchung von Quartieren (z.B. Gemeindegebiet unterteilt in Ortsteile) zur Identifizierung und Voruntersuchung von weiteren Wärmenetzen bzw. Lösungen mit Nutzung von erneuerbaren Energien.
Für die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung wurde bereits im März 2023 ein Förderantrag eingereicht. Die Zuwendungen erfolgen hierfür aus den Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Bereits im September 2023 ist ein Förderbescheid mit einer Förderquote von 90 % bei der Gemeindeverwaltung eingegangen. Danach wurden die Fördermittel wegen Einsparungen im Bundeshaushalt gestoppt bzw. auf Eis gelegt. Nach Ausschreibung bzw. Angebotseinholung und positiver Behandlung im Bauausschuss konnte bereits der Auftrag vergeben werden. Das Institut für Energietechnik aus Amberg wurde mit der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung beauftragt. Eine Auftaktsitzung fand bereits im Rathaus statt. Weitere Schritte sind bereits mit der Arbeitsgruppe und dem Auftragnehmer eingeplant. Die Bearbeitungsdauer ist auf ein Jahr festgelegt. Als Ziel für die Fertigstellung der kommunalen Wärmeplanung ist der Herbst 2024 vorgesehen.
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Energienutzungsplan für den Markt Bad Hindelang
Mit dem digitalen Energienutzungsplan für den Markt Bad Hindelang wurde ein Instrument zur Umsetzung einer nachhaltigen Energieerzeugungs- und Energieversorgungsstruktur erarbeitet. Das Konzept wurde vom Institut für Energietechnik an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg ausgearbeitet und vom Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert.
Der Fokus liegt dabei auf der Identifizierung und dem Aufzeigen von konkreten Handlungsmöglichkeiten vor Ort, um die Umsetzung von Energieeinsparmaßnahmen und den Ausbau erneuerbarer Energien zu forcieren. In einer umfassenden Bestandsaufnahme wurde zunächst detailliert die Energiebilanz für die Sektoren Wärme, Strom und Verkehr im Ist-Zustand (Jahr 2021) erfasst und der Anteil der erneuerbaren Energien an der Energiebereitstellung ermittelt. Die Berechnungen zeigen, dass in Bad Hindelang bereits sehr viel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wird. Im Jahr 2021 wurde bilanziell gesehen sogar mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt als vor Ort verbraucht wurde. Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass der Strombedarf im Jahr 2021 aufgrund von Corona ein wenig geringer ausgefallen ist als die Jahre zuvor. Die Wärmeerzeugung erfolgt noch zu rund 55 % aus fossilen Energiequellen (insbesondere Heizöl). Jedoch ist der Anteil der Biomassenutzung (Holz) für die Wärmeerzeugung mit rund 42% im Vergleich zu anderen Kommunen außergewöhnlich hoch. Basis der Analysen war eine umfassende Datenerhebung u.a. mit Datenerhebungsbögen bei privaten Haushalten und Gewerbebetrieben / Hotels. Hierbei konnten weit über 650 Fragebögen genutzt werden. Die hohe Rücklaufquote ist hierbei als sehr positiv zu bewerten und zeigt das Interesse der Bürgerinnen und Bürger vor Ort.
Auf Basis der energetischen Ausgangssituation wurde eine umfassende Potenzialanalyse zur Minderung des Energieverbrauchs und zum Ausbau erneuerbarer Energien ausgearbeitet. Durch den weiteren Ausbau der regenerativen Stromerzeugung könnten die bilanziellen Überschüsse durch den Einsatz von Wärmepumpen zur Wärmebereitstellung genutzt werden und den Bedarf an Heizöl mindern. Zudem könnte der Stromüberschuss für den künftig ansteigenden Bedarf an Strom für die Elektromobilität / H2-Mobilität genutzt werden. Des Weiteren ergeben sich durch Sektorenkopplung und den gezielten Einsatz von Elektrolyseuren zur Wasserstoffproduktion („Speicher“) zukünftig weitere Potenziale.
Aufbauend auf die Potenzialanalyse erfolgte die Ausarbeitung eines Maßnahmenkatalogs mit 20 konkreten Projektideen für Bad Hindelang. Der digitale Energienutzungsplan zeigt, dass im Marktgebiet Bad Hindelang gute Voraussetzungen vorliegen, um eine bilanzielle Energieversorgung aus regionalen erneuerbaren Energien (in Verbindung mit klugen Speichertechnologien) zu ermöglichen.
Als Schwerpunktprojekte wurden Voruntersuchungen zu zwei Wärmenetzen („Im Auwald“ und „Schulareal Hindelang“) durchgeführt. Das Wärmenetz Am Auwald wird im weiteren Verlauf detailliert untersucht und die Wärmeversorgung Schule ausgeschrieben werden.
Die Studie bzw. die Erstellung des Energienutzungsplans für den Markt Bad Hindelang wird durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert. Der Förderanteil beträgt bis zu dem bewilligten Höchstbetrag 70 % an den zuwendungsfähigen Gesamtkosten.
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100 % Ökostrom für gemeindliche Einrichtungen
Der Markt Bad Hindelang bezieht seit Jahrzehnten den für seine gemeindlichen Einrichtungen benötigten Strom vom Elektrizitätswerk Hindelang (EWH). Daneben versorgen die Allgäuer Kraftwerke den Ortsteil Bruck hinsichtlich Straßenbeleuchtung und das Allgäuer Überlandwerk den Ortsteil Unterjoch mit 12 gemeindlichen Abnahmestellen. Nachdem die derzeit gültigen Verträge zum Ende diesen Jahres auslaufen, hat die Marktgemeinde im Rahmen der „Kommunalen Rahmenvereinbarung Allgäu“ die Stromlieferverträge für die beiden kommenden Jahre 2024 und 2025 abgeschlossen. Wir freuen uns sehr, dass es wieder gelungen ist, den Bezug der elektrischen Energie über regionale Stromversorger, allen voran dem EWH beziehen zu können. Erwähnenswert ist, dass die Marktgemeinde nun von der Möglichkeit Gebrauch gemacht hat, die gesamte Strommenge aus 100 % erneuerbaren Energien zu beziehen. Damit erhalten wir also für die beiden kommenden Jahre 100 % Ökostrom für die Nutzung in unseren kommunalen Liegenschaften.
Ein Teil des Strompreises wird laut Stromanbieter in einen Fördertopf zur Errichtung von neuen erneuerbaren Energieanlagen und innovativen Projekten im Allgäu gezahlt. Auch unsere Marktgemeinde kann durch dieses Engagement daraus direkt profitieren. Zusätzlich ergibt der Bezug von Ökostrom eine positive Bewertung bei Fortführung des „European Energy Award“ (europäisches Gütezertifikat für Nachhaltigkeit der Energie- und Klimaschutzpolitik und Managementsystem für Handlungsfelder zum Klimaschutz). Die Marktgemeinde Bad Hindelang hat vor ca. drei Jahren beschlossen, dieses Bewertungssystem einzuführen. Mit dem Bezug des Ökostroms wollen wir aber in erster Linie auch unserer Vorbildfunktion gerecht werden und private Stromkunden zum Bezug von Ökostrom animieren. Im Bayerischen Klimaschutzgesetz ist geregelt, dass Behörden eine Vorbildfunktion beim Klimaschutz wahrnehmen sollen mit dem Ziel, bis 2028 eine klimaneutrale Verwaltung in Bayern zu erreichen.